Mehr über Merino Wolle
Mehr über Merino Wolle
Merino Wolle - fein und wollig
Im breiten Spektrum unserer textilen Faserstoffe, begleitet uns ein nachwachsender Rohstoff schon seit Jahrhunderten: Wolle. Es gibt verschiedene Schafrassen und dementsprechend auch diverse Wollarten. Um die Hauptarten unterscheiden zu können, helfen Kennzahlen wichtiger Unterscheidungsmerkmale, wie Stapellänge, Feinheit, Weichheit und die Verlaufsform der Fasern. Die feinste Wolle stammt vom Merino Schaf, einer Feinwoll-Schafrasse deren Wolle auffallend wollig-weich ist. Merino Wolle ist zudem kurzstapelig, extra fein und stark gewellt. Aufgrund dieser spezifischen Eigenschaften kratzt sie nicht und eignet sich hervorragend für hautenge Funktionskleidung im Outdoor-Bereich, für Accessoires, wie Schal, Tuch, Dreiecktuch, Handschuhe, Pulswärmer oder feine Babykleidung.
In der Bekleidungsindustrie wird häufig von unterschiedlichen Wollsorten gesprochen, die nach der Art der Gewinnung der Wolle unterschieden werden:
Schurwolle = Wollgewinnung durch Abscheren; unbeschädigt und wertvollste Wolle.
Die Unterschiede der Wollqualitäten ergeben sich ebenso aus dem Wollvlies des Tieres. Da die Schafe die meiste Zeit in freier Natur verbringen, weisen die Körperpartien des Schafes, unterschiedliche Güte auf. Die höchste Qualität erreicht hierbei die Schulterpartie, die am wenigsten verschmutzt wird. Unsere Merino Wolle extrasoft stammt aus diesen Partien.
Trotz steigender Verwendung von Chemiefasern ist Wolle eine der bedeutsamsten Fasern in der Oberbekleidung, besonders auf Grund des guten Feuchteverhaltens und Wärmehaltevermögen. Merino Wolle ist speziell wegen der kurzen Fasern extra weich und besonders hautfreundlich. Nennenswerte Fasereigenschaften der Merinowolle sind zudem die gute Zugfestigkeit (trocken), hohe Dehnbarkeit, Elastizität, Maß- und Formbeständigkeit, großer Knitterwiderstand und gute Knittererholung. Hauptursache für das sehr gute Wärmerückhaltevermögen ist die natürliche Kräuselung der Merino Faser.
Wolle ist eine nachwachsende Naturfaser, die unter geeigneten Deponiebedingungen schon in kurzer Zeit abbaubar ist. Zudem können Produktionsabfälle zermahlen und als organischer Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Eine artgerechte Tierhaltung unterstützen Zertifizierungen, wie beispielsweise die kbT (kontrolliert biologische Tierhaltung). Verboten sind hierbei die Verfütterung von gentechnisch-veränderten Pflanzen, Einsatz von Masthilfsmittel, Eingriffe in die natürliche Art der Fortpflanzung und das Mulesing.
In der Textilveredlung unterstützt das humanökologische Zertifikat Öko-Tex-Standard 100 die Verarbeitung des Materials und der Zutaten - mit Schwerpunkt der Schadstoffvermeidung. Öko-Tex-Standard 100 ist ein weltweit verbreitetes Zertifikat, welches die Obergrenze für Schadstoffgehalte und Mindestanforderungen für Echtheits-Eigenschaften einschließlich der Prüfmethoden festlegt.
Quellen:
https://www.tierschutzbund.de/aktion/mitmachen/verbrauchertipps/merinowolle/ (Stand 6.4.)
Fontaine (2011): Technologie für Bekleidungsberufe, 14. Auflage, Bildungsverlag EINS GmbH, Hansestraße 115, 51149 Köln (S. 34-40;161).